Warten auf Advent
In der Küche riecht es lecker, nein nicht so wie beim Zuckerbäcker.
Düfte ziehen durch den Raum. Wohlgeruch, man glaubt es kaum.
Schwups, da kommt auch schon geschwind ein Kind.
Schnuppernd hält es in die Luft die Nase. Woher kommt der süße Duft?
Vor dem Ofen bleibt es stehen, um staunend nun hineinzusehen.
Weihnachtsbäckerei im Rohr?
Hm wie lecker, zugreifen und weg, denkt es da keck.
Vorsichtig schaut es sich um. Niemand da. Eine Gelegenheit, für wahr.
Schon will es nach den Keksen greifen.
Verdammt, die kleine Hand wird festgehalten.
Da hilft kein ziehen und kein zerren.
„Aufgepasst schnell hast Du Dich verbrannt. Ein wenig musst Du schon noch
warten.“
Nur das Warten fällt gar schwer, ungeduldig hüpft das Kind nun hin und
her.
„Wann sind sie fertig? Wann kann ich endlich essen?“
„Mein Kind, du musst geduldig sein und warten.
Die Zierde fehlt und es ist noch nicht
Advent.“
Mit traurigen Augen steht das Kind nun da. Weihnachtskekse sind doch
wunderbar.
„Warum darf ich sie nicht jetzt schon essen? Es dauert noch so lang. Da wird
mir doch ganz bang.“
Doch plötzlich, unerwartet und geschwind kommt hinterm Rücken nun hervor,
ein Weihnachtskeks, noch ganz ohne Dekor. Dem Kinde ist das Einerlei. In den Augen nun
ein Strahlen, greift es zu geschwind und schon ist es um die Ecke verschwunden, schnell wie der
Wind.
Der Weihnachtskeks, er ist nun
fort, verspeist wird er an einem anderen Ort.
© Birgit Wichmann im November 2017